Touristische und thematische Routen in Kleinpolen

Blick auf eine Statue im Dom zu Tarnów
Auf dem Planeten gibt es keine zwei identischen Menschen und keine einzig richtige Art und Weise, wie man die neuen Orte entdecken soll. Mit zu vielen Infos und Input überladen, lassen wir uns von unseren Vorlieben leiten und entscheiden uns immer häufiger für weniger offensichtliche Reiseziele und der s. g. thematische Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Eine Region mit einer langen und reichen Geschichte und reichem Natur- und Kulturerbe wie Małopolska bietet hier unendlich viele Möglichkeiten. Welche regionale Themenrouten sind besonders interessant? Sind Sie bereit, die Weinberge in Małopolska, die Handwerkbetriebe, die modernistische Architektur oder die Schutzbunker im Krakauer Stadtteil Nowa Huta zu entdecken? Oder die Region mit dem Fahrrad zu erkunden?

Eine der ersten thematischen Routen in ganz Polen war die, schon in der Zwischenkriegszeit angelegte Adlerhorst-Route. Die Liste von mittelalterlichen Burgen und Festungen, die damals zur Verteidigung der Grenze zu Schlesien errichtet wurden, eröffnet das Schloss Wawel. In der Woiwodschaft Małopolska gehören zu dieser Route je nach Variante: die Burg Tenczyn in Rudno, die Burg Korzkiew, die Burg Ojców und die Burg Pieskowa Skała. Auch die Liebhaber der Renaissance-Kunst (Renaissance-Route in Małopolska) oder des kulturellen Erbes des Zisterzienserordens (die südlich-westliche Zisterzienserstraße) kommen hier auf ihre Kosten. Die wahrscheinlich bekannteste und für die Region einzigartige ist die Holzarchitektur-Route. Unter den 255 Objekten auf dieser Route befinden sich die schönsten Kirchen von Małopolska und die für den östlichen Teil der Region typischen orthodoxen Kirchen, aber auch Gutshäuser, Villen aus Holz und Freilichtmuseen mit Holzarchitektur. Die ohne einen einzigen Nagel errichtete Holzkirche in Dębno oder die wunderschöne, zwiebelförmige orthodoxe Kirche in Kwiatoń sorgen immer für einen großen Eindruck, unabhängig davon, ob und wie viel Ahnung man von der Tischlerkunst hat. Kein Wunder, dass acht Objekte an der Route, die sich durch höchste architektonische Qualität auszeichnen, von UNESCO zum Weltkulturerbe gekürt wurden. Diese Route wird hervorragend durch die Route der Walachen-Kultur ergänzt, die an die große Wanderung der Schäfer aus dem heutigen Rumänien in die polnischen Karpaten erinnert. Wie ist es dazu gekommen, dass der Begriff „Käse“ auf Rumänisch so ähnlich klingt wie der Name der für diese Region typischen Schafskäsesorte („Bryndza”) und die traditionelle Architektur der Region Podhale so sehr an die Dörfer im östlichen Teil der Karpaten erinnert? Auf der Route finden Sie Antworten auf diese und noch eine Menge anderer Fragen!

Kraków kann auch die Besucher überraschen, die sich bei der Besichtigung der Hauptstadt von Małopolska klischeehaft auf die Altstadt innerhalb der Planty-Ringstraße und auf den Stadtteil Kazimierz beschränken. Seit vielen Jahren arbeiten die Enthusiasten des Instituts für Architektur an der Krakauer Route der Moderne, die die Höchstleistungen von Architekten, wie Adolf Szyszko-Bohusz und dessen Umkreis in die Szene setzen soll. Die auf der Webseite veröffentlichen Resultate ihrer Arbeit sind beeindruckend. In der letzten Zeit haben sich die Bewohner von Nowa Huta dazu entschlossen, die von kommunistischen Herrschern in den Zeiten des Kalten Kriegs als Vorzeigeprojekt der Polnischen Volksrepublik gebauten Schutzbunker für die Welt zugänglich zu machen. Jeder, der den auffälligen „Dogenpalast“ vor dem Stahlwerk Nowa Huta und den darunter liegenden Atomschutzbunker besucht hat, muss zugeben, dass er eine weniger bekannte Seite der Geschichte erfahren hat! Mehr Informationen zu diesem Thema finden man auf den Webseiten des Projekts „Podziemna Nowa Huta“ oder „Nowa Huta Travel“.

Auf die echten Gourmets wartet die Małopolska Gourmet-Route, aber auch die sich dynamisch entwickelnde Małopolska Weinroute, die durch die aufblühende Weinanbaukultur auf kalkhaltigen Böden der Krakau-Tschenstochauer Hochebene oder auf sonnenbestrahlten Hängen des Wiśnickie-Vorlands befördert wird. Aber auch hier gibt es Überraschungen. Wer würde darauf kommen, das ein relativ großes Weingut (Weingut Srebrna Góra in Bielany) mittendrin in Kraków betrieben wird?

Die durch Jahrhunderte gefestigte Verbundenheit der Bewohner Małopolskas mit ihrer Heimat hat dazu beigetragen, dass die Traditionen in Bezug auf die von Generation zu Generation weitergegebene Handwerkkunst immer noch lebendig sind. Auf der Webseite der Route des traditionellen Handwerks findet man detaillierte Steckbriefe traditioneller Tischler, Schmiede, Fassbinder, Klöppel- und Stickmeisterinnen, die sowohl die ältere Generation repräsentieren als auch von jungen Menschen, die sich von dieser alten Handwerkswelt begeistern lassen. Hier findet man auch aktuelle Informationen über regelmäßig stattfindende Festivals und Jahrmärkte, wo die Handwerker ihre Werke anbieten und die Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Die außergewöhnlich vielfältige Landschaft von Małopolska bietet optimale Möglichkeiten für die Entwicklung des Radtourismus. Das Projekt VeloMałopolska ist eine echte Fundgrube mit Details und Infos zu den Radwegen unserer Region, die mit lokalen kommunalen Mitteln und der EU-Förderung in den letzten Jahren intensiv ausgebaut werden. Wie wäre es mit der sehr beliebten Radschlaufe um den Czorsztyńskie-See, einem Rundweg um Tatra oder zur Abwechslung entlang des Weichselabschnitts in Małopolska?

Unten finden Sie eine Übersicht von thematischen Routen in Małopolska. Die Vielzahl und die Vielseitigkeit der mit großer Leidenschaft geführten Initiativen sind eine Garantie, dass jeder hier etwas für sich finden wird. Aber Vorsicht! Diese Leidenschaft für die Erkundung unserer Region kann ansteckend sein!

 

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